123.000 mal auf den Auslöser gedrückt und einige wirklich starke, echte Bilder gemacht, viele davon im medizinischen Umfeld. Ihre 24 Megapixel, ihre Hauttoninterpretation, ihre Bescheidenheit und für mich intuitive Bedienbarkeit haben mir immer weitaus besser gefallen als die ihrer dicken Nachfolgerin, der D850. Die Nikon D750 war mein treues Arbeitspferd – zuverlässig wie ein VW Käfer.
Sie scheint es mir übel genommen zu haben, dass ich nun, auf ihre alten Tage, „It’s a Sony“ rufe und nach über 35 Jahren Nikon den Rücken kehre.
Auf ihrem letzten Gang – sie hatte nur als Staffage gedient, als Ausstattungsanhängsel, das mich auf einem Selbstportrait sichtbar zum Fotografen macht – hat sie sich nun für den Freitod entschieden. Nach einer Produktion für einen Artikel über meinen langjährigen Kunden und Freund Dr. Timm C. Schlotfeldt ist sie mir im Mammazentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem (ausgerechnet!) im Treppenhaus aus der Tasche gerutscht und, nur gebremst durch die Betontreppenabsätze auf dem Stockwerk, 3,5 Etagen tief auf Steinfußboden gefallen. Sie war auf der Stelle tot, im OP konnte man nichts mehr für sie tun. Sie wurde knapp 9 Jahre alt (ein außerordentliches Alter für ein digitales Gerät in unserer Zeit).
Ich werde sie in guter Erinnerung behalten (bis auf die fehlkonstruierte Augenmuschel, die mir X-mal abhanden gekommen ist). Adieu, old friend. En hartstikke bedankt voor je trouwe diensten.
