Kabinett – die reine Spielfreude. Die junge Mannheimer Band hat auf ihrer ersten Blackout-Tour Anfang Mai in Hamburg Station gemacht. Max König (Git), Manuel Freund (Keys), Lukas Rudnick (Drums), Theo Schmitt (Bass), Josê Sommer (Vocals), Johnny Rudnick (Saxophon) und Paul Götz (Sound) haben die Hebebühne in Hamburg ordentlich aufgemischt. Ich war mit kleinem Team als Chronist dabei.
Ich liebe Musik, in fast jeder Form. Seit ich in den 1980er Jahren die ersten Schülerbands fotografiert habe, hat mich die Leidenschaft für Musik und Musiker nie wieder losgelassen. Meist wenig Licht, höchste Kontraste, schnelle Bewegungen, Enge, Hitze, keine Wiederholungen, direkt auf den Punkt kommen müssen: klare Bedingungen. Ich liebe es. Und mir war schnell klar: In der Hebebühne komme ich mit reiner Fotografie nicht wirklich weiter. Da würde etwas Substanzielles fehlen … Druck, Dynamik, Schallern in den Ohren, Wummern im Bauch, beschleunigter Puls, Zucken in Oberkörper und Fuß: Mucke halt.
Wie gut, dass ich mit meiner schnell ins Herz geschlossenen SONY C7 II ein Universalwerkzeug in der Hand habe. Klein genug für eine Damenhandtasche, groß genug für meine Pranken, wahnwitziger Autofokus auch bei nicht vorhandenem Licht, und dann der Imagestabilizer … next level. Ergänzt um eine DJI Osmo Pocket 3 und drei Obsbot Tail Air, ein Zoom H6 und Davinci Resolve: so klingt ein einmaliges Newcomer-Konzert länger nach – viel zu schade, wäre es einfach so verhallt.
Kabinetts Eigenkompositionen gehen geradeaus, direkt durch Mark und Bein, sind eine originelle Melange aus Indie-Rock und Pop, epischen Pink Floyd Synth- und Gitarrenpassagen, ich höre druckvoll Blur, melodische Coldplay-Reminiszenzen, Muse-Opulenz, Hans Dulvers Sax und über allem und immer wieder: virtuosen Chorgesang der Jungs. Sehr, sehr beeindruckend.
Am besten Fullscreen und mit ordentlichem Soundsystem genießen!