Holger Jung hat mich letztens so vorgestellt: „Das ist Martin – ohne Kamera wirst du ihn nie sehen. Er hat sie immer dabei“.
Ich begleite Comfortably Numb, die Band um Dr. Timm C. Schlotfeldt und Holger Jung seit vielen Jahren in Foto und Film, das aktuelle Bandportrait haben wir diesen Herbst produziert. Die technische Perfektion unserer heutigen Produktionen hätte ich mir auch 1982 gewünscht, bei meinem ersten Bandportrait der Schülerband „Rhombus“ in Lengerich. Man kann die Körner zählen, aus denen sich diese Bilder auf einem Kodak Tri-X Pan zusammensetzen – aber gerade dieser analoge Charme ist durch nichts zu ersetzen. Alle Simulationen und Filter, die wir heute einsetzen, sind letztlich eben nicht mehr als das: Simulationen und Filter.
Mir war es immer wichtig, authentisch zu bleiben, denn nur so können wir Bilder schaffen, die bleiben. Egal, wie groß das Korn ist.
Seit den 80ern habe ich Musiker und Künstler für Magazine, CDs, Plakate, PR und Web portraitiert, wo immer ich konnte: Bands in Rotterdam, Peter Brötzmann und Marla Glen in Köln für den Kölner Stadt-Anzeiger und seitdem viele, viele weitere Artists aus Klassik, Pop etc. Gruppenportraits, Einzelportraits, Live-Bilder: ich liebe es. Nah dran, mitten drin, echt dabei.
Ich feiere die aktuelle Vollformat-Kameratechnik (zurzeit Sony A7 V) so sehr, weil sie meine Möglichkeiten extrem erweitert, sodass es selbst bei Kerzenlicht, Zitterhand und schwachem Auge keine Grenzen mehr gibt. Die Stabilisierung, der Autofokus und das Rauschverhalten der modernen Sensoren ermöglichen Bilder in LowLight-Situationen, die noch vor wenigen Jahren unmöglich gewesen wären. Und dann kann sie auch noch so phantastisch filmen – unfassbar eigentlich.
Diese Kamera macht all das mit Mechanik und Optik, was Smartphones nur lügen können. Ich liebe es.
Je mehr Zeit wir mit Pixelbiegerei vor den Screens verbringen, desto wertvoller wird das Eigentliche, das, wo die echte Musik (also nicht die AI-Mische von udio oder suno) spielt. Die Sehnsucht nach dem Echten wird exponentiell wachsen, davon bin ich überzeugt. Die generischen „So-als-ob“-AI-Abziehbildchen hinterlassen nach erster Euphorie („Boah ey, sieht ja besser aus als in echt“) nur Schulterzucken. Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Abgesehen von allem: Es macht mir einfach wahnsinnige Freude, mit echten Menschen zu arbeiten und mich auf immer neue Situationen einzustellen.
Mehr Musik gibt’s hier zu sehen (und zu hören): www.zitzlaff.com/passion/music
Authentische Portraits für Business, Kunst und Kultur: www.echte-portraits.de
Comfortably Numb: www.comfortably-numb.eu

